Hilfe für schutzsuchende Menschen in Schermbeck

Seit dem Mai 2015 hält der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel die soziale Betreuung und alltägliche Unterstützung für schutzsuchende Menschen in Schermbeck vor. Inzwischen leben fast 650 Schutzsuchende aus über 30 Nationen in der Gemeinde. Die Unterbringung der Menschen ist dezentral organisiert, ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Unterkünften.

In der Gemeinde Schermbeck existieren sieben größere Unterkünfte an unterschiedlichen Orten, in denen die Menschen leben und untergebracht sind. Die Unterbringungsmöglichkeiten werden durch angemietete Privatwohnungen ergänzt. Diese Privatwohnungen sind ebenfalls über die Gemeinde verteilt.

Die Mitarbeiter:innen des Caritasverbandes unterstützen die Menschen bei ihrer Ankunft und darüber hinaus bei der Orientierung in einem für sie neuen Gesellschafts- und Sozialsystem. Die sozialpädagogische Beratung und Begleitung setzen genau an diesen Stellen an.  Menschen, über deren Asylantrag noch nicht entschieden oder dieser bereits abgelehnt wurde, leben in einer sehr schwierigen Situation. Sie leben in einem Übergangsstatus und benötigen die besondere Unterstützung der Fachkräfte des Verbandes. Durch die Hilfe der sozialpädagogischen Beratung soll eine menschenwürdige Ausgestaltung des Lebens wieder ermöglicht und eine gute Integration in die Gesellschaft geschaffen werden.

Zusätzlich stellen die Fachkräfte die gesundheitliche Versorgung sicher und vermitteln zu Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen. Unterstützung und Beratung findet ebenfalls im Umgang mit Behörden statt. Hier sind in erster Linie das Sozialamt der Gemeinde, die Ausländerbehörde in Wesel und das Jobcenter für den Kreis Wesel die Ansprechpartner für alle Angelegenheiten und Fragen der schutzsuchenden Menschen und Familien.

Ein weiterer wichtiger Teil der Integrationsarbeit ist die Vermittlung in Arbeit. Auch hier begleitet die Caritas die geflüchteten Menschen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt. In diesem Rahmen werden bspw. passgenaue Matchings durchgeführt und die individuellen Kompetenzen der Menschen mit den Anforderungen der potenziellen Stellenprofile abgeglichen. Des Weiteren werden auch notwendige Kontakte zu Institutionen und Hilfesystemen hergestellt, um auch zu Schulen, in Praktika, Ausbildung oder direkt in den Beruf zu vermitteln.

Die schutzsuchenden Personen haben in der Regel einen hohen Bedarf an Beratung in persönlichen, sozialen sowie wirtschaftlichen Fragen. Schwerpunkte der Sozialberatung sind, wie bereits aufgeführt, Anfragen zu den Themen Wohnraum, Lebensunterhalt, Aufenthalt, Arbeit und Gesundheit, Schule und Ausbildung und allgemeine lebenspraktische Fragen. In der Beratung wird die individuelle soziale Situation der Menschen in ihrer Gesamtheit erfasst. Die Fachkräfte des Caritasverbandes erarbeiten gemeinsam mit den Menschen Strategien zur Bewältigung ihrer Angelegenheiten. Das Ziel der Arbeit ist das Erreichen eines geregelten Alltagslebens in eigener Verantwortung, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und den Menschen zu einem gleichberechtigten Leben im neuen Gesellschafts- und Sozialsystem zu verhelfen.

Unterstützt wird die Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiter:innen der Caritas durch das Ehrenamt. Durch die Zusammenarbeit von Caritas und Ehrenamtlichen kann den Schutzsuchenden effektiv und zielorientiert geholfen werden. Ohne den Einsatz der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen kann die Integration der Menschen in die Mehrheitsgesellschaft nicht gelingen. Die Ehrenamtliche Hilfe stellt oftmals die Brücke zwischen „fremd sein“ und „ankommen“ dar.