Flexible Hilfen
Ein Maßanzug
Grundsätzliche/Voraussetzungen
Die flexible Hilfe des Caritasverbandes Dinslaken und Wesel ist eine individuell geeignete und notwendige Hilfe für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige, Alleinerziehende und Familien in schwierigen Lebenslagen. Es zeigt sich im Einzelfall, dass keine andere Hilfe geeignet ist und die besonderen Umstände eine individuell zugeschnittene Hilfeform erforderlich machen.
Individuelle Hilfeplanung, welche klientenorientiert festgeschrieben wird, Konflikte und Krisen bewältigen, Lösungen und Entscheidungen finden, anknüpfen an die Ressourcen der Betroffenen und deren Lebensumfeld berücksichtigen - all das steht für Flexible Hilfe.
Gesetzliche Grundlagen
Die Flexible Hilfe ist eine Hilfeart des Leistungskataloges der Hilfe zur Erziehung aus dem Sozialgesetzbuch ( SGB VIII ) Achtes Buch – Kinder und Jugendhilfe ab dem viertem Abschnitt, erster Unterabschnitt: Hilfe zur Erziehung: § 27 Hilfe zur Erziehung § 28 Erziehungsberatung § 29 Soziale Gruppenarbeit §30 Erziehungsbeistand, Betreuungshelfer § 31 Sozialpädagogische Familienhilfe § 32 Erziehung in einer Tagesgruppe § 33 Vollzeitpflege § 34 Heimerziehung, sonstige betreute Wohnformen § 35 Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung.
Zielgruppe
Flexible Hilfe ist eine individuell geeignete und notwendige Hilfe mit und für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige, Alleinerziehende und Familien in schwierigen und/oder besonderen Lebenslagen.
Rahmenbedingungen
Die Ziele werden im Hilfeplangespräch vereinbart und der Zeitrahmen wird regelmäßig durch Überprüfung der Zielerreichung festgestellt, neu festgelegt oder beendet. Die wöchentliche Betreuungszeit wird individuell und flexibel vereinbart.
Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Freiwilligkeit, Betreuung vor Ort, Motivation für Veränderungen sind gemeinsam zu besprechen und eine grundlegende Rahmenbedingung.
Ablauf einer Maßnahme
Telefonischer Erstkontakt – Anfrage durch das Jugendamt mit Fallanfrage, erstem Kurzaustausch und auch kurzfristiger Terminvereinbarung zum Hilfeplangespräch. Das Hilfeplanverfahren nach dem KJHG stellt den offiziellen Beginn der Hilfeform da. Die Vorgeschichte und aktuelle Problematiken werden besprochen und es werden erstmals Nahziele und Fernziele festgelegt. Die ambulanten Hilfen des Caritasverbandes sind ziel- und klientenorientiert. Gemeinsam wird der zeitliche Rahmen vereinbart, wöchentliche Betreuungszeit und zeitlicher Rahmen zum folgenden Hilfeplangespräch. In den regelmäßigen, wöchentlichen Treffen werden die spezifischen Problemlagen der Betroffenen gemeinsam und praktisch erarbeitet. Die Stundenaufwand wird individuell vereinbart. Folgende Hilfeplangespräche werden auch kurzfristig und nach Bedarf terminiert. Zeitliche Rahmen der Hilfeplangespräche wird auch klientenorientiert und den spezifischen Problemlagen des jungen Menschen angepasst und gemeinsam vereinbart.
Inhalte und Ziele
Was wird benötigt
Anzustreben ist eine größere Durchlässigkeit der Hilfe- und Unterstützungsformen zwischen offenen, ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen. Die Flexible Hilfe wird am Bedarf und der besonderen Situation orientiert und nicht vom vorhandenen Angebot her entwickelt. Wir achten darauf, die Hilfeformen bedarfsorientiert, d. h. flexibel, sozialräumlich, adressatenbeteiligt und den geschlechtspezifischen Bedürfnissen und Lebenslagen entsprechend auszurichten. Qualitätskriterien sind vor allem angemessenes Personalmanagement und flexible Arbeitszeitgestaltung.
Methoden
- Gespräche in der Diagnosephase - dazu gehören Kontaktanbahnung, Anamnese, Hilfeplanverfahren mit Zielformulierung aller Beteiligten. Ressourcen der Beteiligten werden erfasst und aktiviert, aufgebaut und gestärkt.
- Familiengespräche - Einzelgespräche - Vermittlungsgespräche zwischen Eltern und Kind/Jugendlichen - Elternberatung
- Einbeziehung freizeit- und erlebnispädagogischer Maßnahmen
- Fachkraft arbeitet nach einem systemischen Ansatz durch Vernetzung mit dem Sozialraum und mit anderen Institutionen, Bezugspersonen aus dem Umfeld des Kindes/Jugendlichen/jungen Erwachsenen
- Durchführung eigener Kleinstgruppen unter Anleitung der Fachkraft für gemeinsame Freizeitaktionen und zu gemeinsamen Themen ( z.B. Freunde – Schule etc.. ), oder Vermittlung in Maßnahmen sozialer Gruppenarbeit
- Alle Mitarbeiter sind angebunden im Team des ambulanten erzieherischen Dienstes und er erfolgen regelmäßige, gemeinsame Teamsitzungen, kollegiale Fallberatung - Fallaustausch und Besuch von fachrelevanten Fortbildungsveranstaltungen.